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27-MHz- bzw. 29-MHz-Empfänger mit TA7642 im ZF-Teil

Mit nur geringem Aufwand kann der nachfolgend gezeigte Empfänger aufgebaut werden. Er arbeitet nach dem Superhet-Prinzip. Dennoch wird mit dem TA7642 ein IC verwendet, das eigentlich für den Einsatz in einfachen, als Geradeaus-Empfänger arbeitenden MW-Radios gedacht ist. Der Baustein ist ein Vergleichstyp zum ZN414 bzw. zum MK484. Er dient hier als ZF-Verstärker für 455kHz und zeichnet sich für diesen Zweck durch gute Regel-Eigenschaften aus. So sind die Lautstärke-Unterschiede beim Empfang stärkerer und schwächerer Stationen nicht gar zu groß. Die am Ausgangs-Pin anliegende Gleichspannung, die mit zunehmender Feldstärke sinkt, kann für den Betrieb eines S-Meters in Brückenschaltung ausgewertet werden. Auch könnte hiermit eine Squelch-Schaltung angesteuert werden.

Da das IC zum Betrieb an einer Batteriezelle (1,5V) gedacht ist, wird die Betriebsspannung mit zwei in Flußrichtung hintereinander geschalteten Sillizum-Dioden auf einen Wert in dieser Größenordnung herunter stabilisiert. Die mit einem Dual-Gate-MOSFET bestückte Misch- und Oszillatorstufe arbeitet als selbstschwingender, quarzgesteuerter Mischer. Die Anordnung produziert nur wenig Eigenrauschen und gewährleistet somit eine gute Eingangs-Empfindlichkeit. Der Empfänger hat infolge der Quarzsteuerung eine hervorragende Frequenzstabilität. Dank des verwendeten Keramik-Filters wird eine ausgezeichnete Nachbarkanal-Selektion erzielt. Die mit dieser Schaltung erzielbaren Eigenschaften, insbesondere in Bezug auf die Selektivität, sind trotz des minimalen Aufwands deutlich besser, wie die der Empfangsteile von Handfunkgeräten aus der Anfangszeit des CB-Funks in Deutschland (z.B. Stabo Multifon Super 7 oder DNT HF12).

Ich habe den Empfänger ursprünglich für Fernsteuerzwecke (27 MHz) konzipiert, dabei aber auch an einen möglichen Einsatz in tragbaren 10m-Funkgeräten gedacht. Demzufolge würde er sich auch gut als Ersatz für die Pendel- bzw. Superregenerativ-Empfänger in den an anderer Stelle beschriebenen Handfunkgeräten eignen. Die Schaltung ließe sich bei entsprechender Dimensionierung der Schwingkreise (z.B 10,7MHz-ZF-Filter mit Parallel-Kondensator) auch für den Rundfunkempfang im KW-Bereich verwenden. Mit einem 5615-kHz-Quarz käme man zum Beispiel zu einem einfachen und zuverlässigen Empfänger für DARC-Radio im 49m-Band (6070kHz AM). Da in diesem Falle kein Schwingen des Quarzes auf dem 3. Oberton erzwungen werden muss, ließe sich die Oszillator-Beschaltung des MOSFETs aperiodisch gestalten. Die Spule an Gate 1 kann dann durch eine Parallelschaltung eines Widerstands mit einem Grundwellenquarz ersetzt werden. Diese Beschaltung findet man beim 20m-40m-Konverter, den ich in einem anderen Beitrag beschreibe.


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