Transistorisierte AM-Sender für das 10/11m-Band
Für kleine Selbstbau-Funkgeräte eignet sich dieser Kleinsender für das 10m-Band. Prinzipiell ist auch der Einsatz in CB-Funkgeräten oder als Telemetrie- bzw. Fernsteuersender denkbar, was jedoch nicht ohne weiteres zulässig ist. Im Amateurfunk wäre auch der Einsatz als Telegrafie- bzw. Bakensender möglich.
Der Sender ist quarzgesteuert. Es eignen sich Obertonquarze, deren dritter Oberton auf der gewünschten Sendefrequenz liegt. Der Oszillator arbeitet mit einem PNP-Transistor. Dies minimiert den Aufwand für die Anpassung an die sich direkt anschließende PA-Stufe, die mit einem NPN-Transistor aufgebaut ist. Im Senderausgang befindet sich ein zweigliedriges Pi-Tiefpassfilter, wodurch die Abstrahlung von Oberwellen deutlich reduziert wird. |
Der Trägerwert der erzielbaren HF-Ausgangsleistung dieses kleinen Senders liegt in der Größenordnung von etwa einem halben Watt. Die Modulation erfolgt durch Einkopplung des NF-Signals an den Emitter des PA-Transistors. Diese oft als Emittermodulation bezeichnete Variante bewirkt bei der im C-Betrieb arbeitenden HF-Endstufe eine Stromflusswinkel-Steuerung. Dadurch lässt sich bei geringem Aufwand eine recht brauchbare und gut verständliche Amplitudenmodulation erzielen. Als Modulations-Verstärker dient eine Schaltung, die eigentlich zum Betrieb eines Kleinlautsprechers vorgesehen ist. Die benötigte NF-Leistung ist bei dieser Art der Modulation deutlich kleiner, wie die HF-Leistung des Senders. Ist die Leistung des Verstärkers zu groß, sollte zur Vermeidung von Übermodulation in die Modulationsleitung ein Widerstand eingefügt werden. Der Ausgang des verwendeten Modulationsverstärkers wird hinter dem Ausgangs-Elko ansonsten direkt mit dem Modulationseingang des Senders verbunden. Mit einer entsprechenden Umschalt-Vorrichtung, die zum Beispiel mittels eines mehrpoligen Umschalters oder eines Relais erfolgen kann, lässt sich der Modulations-Verstärker in einem Funkgerät beim Empfangsbetrieb zur Ansteuerung des Lautsprecher mitverwenden.
Mit dem Messinstrument lassen sich Emitterstrom und Modulation in einfacher Weise überwachen. In einem Funkgerät kann das selbe Instrument beim Empfangsbetrieb als S-Meter herangezogen werden. Wie die Abbildung zeigt, läßt sich ein solcher Sender mühelos und ohne Spezialbauteile auf kleinem Raum aufbauen. Die Platinenabmessungen betragen nur 55 x 45 mm. Eine Abschirmwand zwischen Oszillator- und Endstufe dient zugleich als Kühlkörper für die HF-Endstufe. Sie besteht aus Kupferblech. Der Transistor ist mittels einer Kunststoff-Schraube und mit einem Glimmer-Plättchen isoliert darauf montiert. |
Die Spulen sind als Luftspulen mit 8 mm Durchmesser ausgeführt. Sie wurden durch Wickeln über den Schaft eines entsprechenden Spiralbohrers angefertigt. Die Oszillatorspule hat 12 Windungen, die PA-Spule 16 Windungen, die PA-seitige Spule vom Ausgangsfilter 10 Windungen und die antennenseitige 8 Windungen. Die Anzapfung der Oszillatorspule liegt bei 3 Windungen vom masseseitigen Ende aus gerechnet. Um gegenseitige Beeinflussungen zu vermeiden, sind die Spulen jeweils in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet.
Dreistufiger Sender für das 10/11m-Band
Ähnliche zweistufige Sender, jedoch ohne die Kombination aus NPN- und PNP-Transistor und noch mit Spulen mit Abgleichkern, kamen in meinen selbst gebauten Handsprech-Funkgeräten zum Einsatz, die hier an anderer Stelle vorgestellt sind. Beim hier gezeigten dreistufigen Sender handelt es sich im wesentlichen um den Nachbau der Schaltung aus einem alten CB-Funk-Gerät. Sie erwies sich als besonders nachbausicher. Die benötigten Spulen ließen sich einem Gerät mit entsprechender Schaltung entnehmen. Mit dem Sender ließ sich mit den angegebenen Werten eine Leistung von ca. 1 Watt erzielen. |
Beim Anschluss des Modulations-Transformators ist wichtig, dass die Gleichströme der Sender-PA und die der Modulator-Endstufe umgekehrt durch den Trafo fließen. Die Wicklungen des benutzten Gegentakt-Ausgangs-Transformators, der aus einer Transistor-NF-Endstufe stammte mussten daher gegensinnig angeschlossen werden. Mit anderer Dimensionierung lässt sich mit der HF-Schaltung des Senders mühelos eine Trägerleistung von ca. 4 Watt erzielen. Um eine genügend kräftige Modulation zu erhalten, sollte dann allerdings ein Gegentakt-Modulator verwendet werden. |
Das Foto zeigt die Treiber- und Endstufe eines solchen Senders. Es handelt sich um eine in Ätztechnik selbst hergestellte Baugruppe aus einem Selbstbau-Funkgerät. Das ganz rechts erkennbare Relais ist für die Antennenumschaltung vom Empfänger auf den Sender.
Die Endstufe mit hochfrequenzmäßig geerdetem Kollektor arbeitet ausgesprochen stabil. Sie könnte prinzipiell auch dem eingangs gezeigten zweistufigen Sender nachgeschaltet werden.