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CB-Mobilantenne als Stationsantenne für das 10m-Band

Für den CB-Funk im 27-MHz-Bereich gedachte Mobilantennen lassen sich mit kleinen Anpassungen auch gut für das 10m-Band verwenden. Da es sich in der Regel um Viertelwellen-Antennen handelt, benötigen sie jedoch als Gegengewicht die metallische Autokarosserie. Sollen sie nicht am Auto montiert betrieben werden, wird ein am Antennen-Fußpunkt mit Masse verbundenes Gegengewicht benötigt. Sinngemäß gilt dies auch, wenn solche Antennen an Fahrzeugen mit Kunststoffkarosserie (z.B. Wohnmobile und Boote) montiert werden sollen.

Als Stationsantenne am Balkon montiert, ist man im Vorteil, wenn ein metallisches Balkongitter größerer vertikaler und horizontaler Ausdehnung vorhanden ist. Bei etwa drei Metern Breite und 80 Zentimetern Höhe verfügt man über ein so breitbandiges Gegengewicht, wie es auch mit einer Autokarosserie vorliegt. In diesem Fall kann eine Mobilantenne direkt mit einem Winkel am Balkongitter befestigt werden, wie es sie z.B. für die Spiegelmontage an LKW gibt. Eine Abstimmung ist dann nicht mehr nötig.

 

Anders sieht es aus, wenn nur ein niedriges Gitter über der Mauer oder aber überhaupt kein metallisches Gitter vorhanden ist. In diesem Fall benötigt man ein abgestimmtes Gegengewicht. Dieses kann aus einem einadrigen Kabel mit knapp einer Viertel Wellenlänge bestehen. Beste Anpassungs-Ergebnisse erzielt man erfahrungsgemäß, wenn ein solches Gegengewicht abgeschrägt vom Antennenfußpunkt heruntergeführt wird, wie es in obiger Zeichnung gezeigt ist.

Um den Strahler einer CB-Funkantenne für das 10m-Amateurband verwenden zu können, gibt es je nach Ausführung verschiedene Wege. Die klassiche CB-Funkantenne vom Typ DV-27, deren Aufbau links gezeigt ist, lässt sich normalerweise mit der verstellbaren Strahlerspitze bis in den SSB-Bereich des 10m-Bandes hinein auf Resonanz abstimmen. Wird die Strahlerspitze ersatzlos herausgenommen, gelangt man resonanzmäßig gewöhnlich in das obere Gebiet des 10m-Bandes. So eignet sich die Antenne dann für den FM-Betrieb im Bereich von 29,5...29,69 MHz (u.a. Relaisfunk).

Bei Antennen mit zugänglicher Fußpunkt- oder Mittelspule kommt man in das 10m-Gebiet, indem von der Spule - abhängigig von der Länge des Strahlers und der gewünschten Resonanzfrequenz - etwa 5 bis 30 Prozent der Windungszahl abgewickelt werden. Bei vielen solcher Antennen lässt sich die Verkleidung der Spule aufschrauben und es sind dann die Lötstellen der meistens aus Kupferlack-Draht bestehenden Spule zugänglich. Ansonsten bleibt die Möglichkeit, die Spitze des Antennen-Strahlers zu kürzen.

Man verwendet bei diesen Versuchen zunächst am besten ein Gegengewicht mit einer Länge von etwa 2,50m Länge. Lässt sich das Stehwellenverhältnis durch Änderungen am Strahler nicht mehr verbessern, kürzt man anschließend das Gegengewicht halbzentimeterweise, bis der bestmögliche Wert gefunden ist. Werte für das Stehwellenverhältnis im Bereich von 1,1 bis 1,2 sind so im allgemeinen immer erreichbar.

Mit einem solchen Mobilantennen-Strahler lässt sich ohne viel Aufwand auch eine richtige Groundplane-Stationsantenne bauen. Das benötigte Material lässt sich während eines Camping-Urlaubs notfalls noch vor Ort beschaffen. Dazu wird ein Holzmast ein kleines Stück in den Boden getrieben. Mit einem Aluwinkel wird daran ein DV-Mobilantennenfuß befestigt, der den Strahler trägt. Mit dem Winkel mechanisch und elektrisch verbunden sind drei Radials aus flexibler Litze mit Kunststoff-Isolierung. Der Leitungsquerschnitt sollte etwa 1,5 Quadrat betragen. Damit entsteht nun eine Antenne nach Art der sogenannten Triple-Leg, welche sich ausgezeichnet für DX-Verbindungen eignet. Die Radials haben für das 10m-Band je wieder eine Länge von etwa 2,5 Metern. Sie dienen zugleich als Abspann-Leinen und werden mit Zelthäringen am Boden befestigt. Gestrafft werden sie mit Dreieckspannern, wie sie für Zelte benötigt werden. Die so aufgebaute Antenne eignet sich zum Anschluss über normales 50Ω-Koaxkabel.


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